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OER in NRW: Landesregierung bekennt sich zu (mehr) Offenheit für Bildung und Forschung

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In Nordrhein-Westfalen tritt gerade die neue schwarz-grüne Landesregierung an. Gemäß ihrer Koalitionsvereinbarung will sie offene Bildungsmaterialien (OER) und die offene Verwaltung für Bürger*innen stärken. Zumindest in Ansätzen.

Die Tinte ist trocken: Der Koalitionsvertrag in Nordrhein-Westfalen (NRW) von CDU und Grünen ist unterzeichnet. Anfang der Woche wurde das gut 150 Seiten starke Papier von den beiden Parteien unterschrieben. Es ist hier als PDF abrufbar.

Open Educational Resources (OER)

Das OER-Landesportal ORCA.nrw (iRights.info berichtete) sieht in dem Papier ein „klare[s] Bekenntnis zu OER“. Auf Twitter begrüßte ORCA.nrw die Bemühungen für offene Bildungsmaterialien.

Tatsächlich finden sich in der Vereinbarung einige Abschnitte, die mehr Offenheit in Bildung, Forschung und Verwaltung versprechen. Das lässt sich per Stichwort-Suche belegen. In einem zentralen Abschnitt (S. 67) liest sich das Papier so:

Wir fördern digitale Lehre und digitales Lernen an den Hochschulen sowie eine offene Wissenschaft (Open Science), mit freiem Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen (Open Access), Forschungsdaten (Open Data) und Bildungsmaterialien (Open Educational Resources) und die Nutzung quelloffener und möglichst freier Software (Open-Source-Software).

Die künftige Landesregierung verspricht, „Plattformen für Open-Educational-Resources und intelligente Lern- und Lehrsoftware“ aufzubauen. Dies solle in Partnerschaft mit den anderen Bundesländern und dem Bund erfolgen.

Wie der offene Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen (Open Access) verbessert werden solle, darüber liefert das Papier allerdings keine weiteren Anhaltspunkte.

Open Data, Open Government

Unter dem Stichwort „Digitalisierung“ vereinbaren die Parteien, eine „Datenstrategie“ für das Bundesland zu erarbeiten. Diese solle sowohl wirtschaftlich innovativ sein als auch der „informierte[n] Zivilgesellschaft“ dienen.

Der Grundsatz von Open Data stehe hier im Mittelpunkt: „Datenschätze“ sollen gehoben und „über einen zentralen Datenraum zugänglich gemacht“ werden. Damit dürfte der Aufbau einer zentralen Plattform gemeint sein, die bürger- und verwaltungsbezogene Datensätze abrufbar und analysierbar macht – sowohl für die interessierte Zivilgesellschaft als auch für Unternehmen mit datenbasierten Geschäftsmodellen.

In der Verwaltung des Landes wolle die zukünftige Regierung Dienstleistungen „niedrigschwellig, digital, zu jeder Zeit und sicher zur Verfügung stellen“. In der Software-Entwicklung wolle man mehr auf Open Source setzen. Dadurch solle die „digitale Souveränität“ des Landes gestärkt werden. Öffentliche IT-Projekte sollen über offene Standards und Schnittstellen erreichbar sein, die Entwicklung von Software werde „möglichst als Open Source beauftragt“.

Viel Offenheit, kaum Konkretes

Insgesamt liest sich die Vereinbarung von den Ansätzen her vielversprechend, aber in den Einzelheiten eher unkonkret und vage. In den Formulierungen ist viel Offenheit zu finden. Das kommt auch durch das gezielte Einstreuen von Schlagworten aus der Openness-Debatte.

So scheint in dem Papier der Wille zu mehr digitaler Offenheit in Bildung, Forschung und Verwaltung schon durch. Konkrete Maßnahmen und ambitionierte Ziele, an denen sich die Landesregierung messen lassen könnte, sind dagegen kaum zu erkennen. Interessant wäre zudem eine Strategie, wie sich die Plattformen und Services über die Landesgrenzen hinaus nutzen und etablieren lassen.

iRights.info informiert und erklärt rund um das Thema „Urheberrecht und Kreativität in der digitalen Welt“.

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